Cross-Dressing
Cross-Dressing entspricht im Wesentlichen zunächst der englischen Übersetzung für Transvestitismus.
Wie der Begriff Transvestit, der nicht anderes bezeichnet, als das dieser durch das „vestire“, (lat: „Kleidung tragen“) eine Grenze transzendiert – also überschreitet – steht auch das „dressing across“ für das Überschreiten einer durch Konventionen gezogenen Grenze, die durch die Wahl der Kleidung vollzogen wird.
Crossdressern gefällt es also, sich durch ihre Bekleidung zur Frau zu verwandeln oder sich dadurch als Mann zu präsentieren.
Zu einer Zeit, als die Transgender-Bewegung noch in den Kinderschuhen steckte, verwendeten Heterosexuelle den Begriff Crossdresser, um sich von Transvestiten zu unterscheiden. Ebenfalls nutzen gerne Transgender die Möglichkeit sich in der Welt der Travestie zu verwirklichen. Weitere Informationen findet Ihr hier: https://www.crossdresser-transgender.de/warum-crossdressing/
Denn deren Wunsch, sich in einen Mann oder zur Frau zu verwandeln, wurde immer an ursächlich sexuelle Motive geknüpft und oft sofort mit Schwulsein in Verbindung gebracht.
Crossdresser müssen nicht unbedingt den Wunsch haben, ihr Geschlecht zu verändern, um von einem Mann zu einer Frau oder von einer Frau zu einem Mann zu werden. Genauso wenig leben Crossdresser notwendigerweise als Lesben, Schwule oder Transgender.
Sie tragen die Bekleidung des anderen Geschlechts, ohne, dass dabei ihre sexuelle Orientierung von Bedeutung ist oder sie ihren Körper als „falsch“ empfinden.
Nur, wenn Cross-Dressing mit der Absicht Ziel geschieht, die Identität des eigenen Geschlechts zu zeigen, um das biologische zu verbergen, wird Crossdressing als Ausdruck von Transgender betrachtet.
Wenn ein Mann zur Frau wird oder eine Frau geschlechtsfremde Accessoires wie einen falschen Bart anlegt, um wie ein Mann auszusehen, dann ist das Tragen der Kleidung, die nicht zum biologischen Geschlecht passt, immer nur ein vorübergehender Zustand.
Männer, die cross-dressen, finden sich geschminkt, in Strapsen, Dessous oder einer Langhaarperücke einfach schöner. Sie gefallen sich und anderen so besser, fühlen sich in der geschlechtervertauschten Kleidung wohl und mögen es, Komplimente zu ernten und „süß“ gefunden zu werden. Sie genießen es, sich zu verkleiden, Make-up aufzutragen und bei der Wahl eines besonderen Outfits in eine andere Rolle zu schlüpfen. Dabei ist ein wichtiger Anlaufpunkt der Crossdresser Shop, wo man süße Crossdresser Kleidung finden kann.
Dass durch Mode ein Mann zur Frau werden kann, alleine, weil er Pumps trägt, einen Rock in Blümchenlook oder ein Kleid mit Spitzen und sich vielleicht dabei noch einen Drei-Tage-Bart stehen lässt, haben nach Vivienne Westwood auch die internationalen High-Fashion-Labels wie Gucci, Jean-Paul Gaultier und Dior erkannt. Kosmetikfirmen stellen Make-up-Serien her, die speziell auf die Bedürfnisse von Männerhaut abgestimmt ist. Die Stars der Crossdressing-Szene sind nicht mehr Mrs. Doubtfire oder Tootsie. Die Ikonen des Crossdressing sind Superstars wie Grace Jones, Lady Gaga und Dennis Rodman. Sie zeigen sich regelmäßig bei Shows und in der Öffentlichkeit cross-dressed.
Crossdresser sind also längst nicht mehr allein im Karneval als „Jungfrau“, im quasi-historischen Hosenträger-Look des englischen „Dandy“ der Jahrhundertwende oder in der Welt des Theaters und des Films anzutreffen – wie die legendäre Sarah Bernhardt oder Tony Curtis und Jack Lemmon, die sich in „Manche mögen´s heiß“ zur Frau verwandeln.
Cross-Dressing stellt mittlerweile einen nicht mehr wegzudenkenden Teil der Kultur und Subkultur dar, der zusammen mit den Trends zu „Cosplay“ und den androgynen Charakteren aus Anime und Manga, das Spiel mit den Rollen und dem Kostüm feiert. Ein politisches Statement ist damit nicht mehr unbedingt verbunden.
Durchaus wollen sie durch ihre Kleidung aber zeigen, wie sich hartnäckige Stereotype halten, die wie ein festes Regime modischer Regeln festschreiben, was geht und was nicht geht.
Wenn Du beim Cross-Dressing in eine Netzstrumpfhose oder Damenunterwäsche schlüpfst oder Dich beim Shooting in einem Kleid und unrasierten Beinen ablichten lässt, kannst Du am eigenen Beispiel deutlich machen: „Doch! Natürlich geht es! Ist das Schöne an Mode nicht gerade, dass sie immer im Fluss ist und uns immer wieder neu mit Impulsen und Impressionen inspiriert?!
Es ist an uns, die Gesellschaft nachhaltig zu verändern!“
Frauen, denen der Boyfriend-oder Skaterboy-Style besonders gut steht oder die sich als taffe, zielstrebige Businesswoman mit Krawatte und Herrenuhr, in Sakko und Anzugshose besonders gut in Szene setzen, gehören zur großen Bandbreite des Crossdressing genauso wie die auffälliger und farbenprächtig zurechtgemachte Drag Queen auf dem Christopher Street Day.
Crossdresser mixen erfolgreich das, was die Tradition für nicht kompatibel hält. In den meisten Fällen erregen sie beim Spiel mit den Konventionen eine extra Portion Aufmerksamkeit und gehören darum zu den aufstrebenden Modeltypen, die für besonders außergewöhnliche Events gerne gebucht werden.
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